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Aufgaben/Tätigkeiten

Der Rat für Sozial- und Wirtschaftsdaten (RatSWD) ist ein unabhängiges Gremium von empirisch arbeitenden Wissenschaftler:innen sowie von Vertreter:innen der wichtigsten öffentlichen Einrichtungen der Datenproduktion. Er berät die Bundesregierung und die Regierungen der Länder zur Forschungsdateninfrastruktur. Er wurde 2004 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) eingerichtet.

Organisation: Unabhängiger Beirat der Bundesregierung

Mitglieder: 10 durch Wahl vorgeschlagene Vertreterinnen und Vertreter der empirischen Sozial-, Verhaltens-, Bildungs- und Wirtschaftsforschung und 10 Vertreterinnen und Vertreter der Datenproduktion

Vorsitzende: Prof. Dr. Monika Jungbauer-Gans
Stellvertretende Vorsitzende: Prof. Dr. Kerstin Schneider

Berufungsperiode: 3 Jahre, die aktuelle 8. Berufungsperiode läuft von Juli 2023 bis Juni 2026

Erstmalige Berufung: 2004 (Geschichte und Entwicklung des RatSWD)

Finanzierung: aktuell gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) im Rahmen der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) als Teil des Konsortiums für die Sozial-, Verhaltens-, Bildungs- und Wirtschaftswissenschaften (KonsortSWD) (Zeitraum 10/2020–09/2025)

Aufgaben

Der RatSWD ist ein institutionalisiertes Forum des Austausches und des Dialoges zwischen Wissenschaft und Datenproduktion über die Verbesserung des Zugangs zu qualitativ hochwertigen und wissenschaftlich interessanten Daten. Diese stammen aus den Tätigkeitsbereichen von staatlichen, wissenschaftsgetragenen und privatwirtschaftlichen Akteuren.

Empfehlungen zur Weiterentwicklung der Dateninfrastruktur

  • Empfehlungen zur Sicherung und weiteren Verbesserung des Datenzugangs, insbesondere durch Einrichtung, Standardsetzung und kontinuierliche Evaluation von Forschungsdatenzentren und Datenservicezentren
  • Empfehlungen zur Verbesserung der Datennutzung durch geeignete Dokumentation und Bereitstellung wissenschaftlicher und statistischer Daten (Forschungsdatenportal; Metadaten)
  • Empfehlungen zu Forschungsthemen und –aufgaben, welche die konzeptionelle Weiterentwicklung der Dateninfrastrukturen auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene betreffen
  • Empfehlungen, wie die Produktion und Bereitstellung von forschungsrelevanten Daten effizienter gestaltet werden kann

Beratung von Wissenschaft und Politik

  • Beratung des für Forschung zuständigen Bundesministeriums und der Landesregierungen entsprechend bei der Weiterentwicklung der wissenschaftsgetragenen Dateninfrastruktur
  • Beratung bei Gesetzgebungsverfahren
  • Beratung öffentlicher und privater Datenproduzierender
  • Beratung von Datenproduzierenden zur Anerkennung von wissenschaftlichen Forschungseinrichtungen (Zertifizierung), bei denen die Zugehörigkeit zur unabhängigen Wissenschaft nicht institutionell gegeben ist

Bestandsaufnahme rechtlicher und technischer Entwicklungen

  • Bestandsaufnahme der nationalen und europäischen rechtlichen Entwicklung zur Datenbereitstellung
  • Bestandsaufnahme technologischer Entwicklungen z. B. im Bereich virtueller Forschungsumgebungen

Konferenz für Sozial- und Wirtschaftsdaten (KSWD)

  • Der RatSWD organisiert i. d. R. alle drei Jahre die Konferenz für Sozial- und Wirtschaftsdaten (KSWD). Die Konferenz ist eine Plattform für die Diskussion von wissenschaftlichen Themen, die im Kontext von empirischer Sozial-, Verhaltens- und Wirtschaftsforschung sowie prozessproduzierter und umfragebasierter Datenproduktion stehen. Sie ist offen für alle, die sich in Wissenschaft, (Statistik,) Politik und Verwaltung für Forschungsdaten interessieren.
  • Thematische Kolloquien, Paneldiskussionen und Workshops fördern den fortlaufenden Austausch zwischen Wissenschaft und Datenproduktion.

Arbeitsprogramme

Arbeitsprogramm der 8. Berufungsperiode 2023–2026

Der RatSWD wird sich in seiner 8. Berufungsperiode mit Lösungsansätzen für die Verfügbarmachung und Verknüpfung verschiedener Arten von Daten beschäftigen.

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Arbeitsprogramm in der 7. Berufungsperiode 2020–2023

Der RatSWD wird gezielt Belange empirischer Forschung in Politik und Gesetzgebung einbringen, neue Herausforderungen bei der Datenerhebung adressieren sowie Datenkulturwandel vorantreiben.

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Struktur und Arbeitsweise

Mit seiner paritätischen Besetzung aus zehn Mitgliedern der Datenproduktion und zehn Mitgliedern der Datennutzung ist der RatSWD ein fachkundiges und gleichzeitig breit aufgestelltes Gremium. Es spielt eine tragende Rolle bei der Weiterentwicklung der Forschungsinfrastrukturen für die empirischen Sozial-, Verhaltens-, Bildungs- und Wirtschaftswissenschaften und setzt sich für eine wissenschaftsfreundliche Gestaltung der rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen ein. Der RatSWD trifft sich regelmäßig mindestens zweimal im Jahr zu Sitzungen zur Wahrnehmung seiner Aufgaben. Die Mitglieder des Rates bearbeiten zusätzlich in jeder Berufungsperiode in mehreren Arbeitsgruppen verschiedene Themen, deren Arbeitsergebnisse in Form von Publikationen veröffentlicht werden. Dazu gehört die RatSWD Output Series sowie Stellungnahmen und Positionspapiere zu aktuell relevanten Themen.

Zusammenarbeit mit dem Ständigen Ausschuss Forschungsdateninfrastruktur

Die vom RatSWD akkreditierten, derzeit 41 akkreditierte Datenzentren arbeiten im Ständigen Ausschuss Forschungsdateninfrastruktur (FDI Ausschuss) zusammen. Der FDI Ausschuss ist ein dynamisches, dezentrales Netzwerk. Mit ihm hat der RatSWD eine Infrastruktur geschaffen, die der Wissenschaft einen flexiblen und reichhaltigen Datenzugang ermöglicht.

Entwicklung des RatSWD

Entwicklung des RatSWD

Die Anfänge des RatSWD reichen in das Jahr 1998 zurück.

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