Forschungsethik in den Sozial-, Verhaltens-, Bildungs- und Wirtschaftswissenschaften
RatSWD Arbeitsgruppe in der 7. Berufungsperiode (2020–2023)
Forschungsethik formuliert Grundprinzipien eines für die empirische Forschung angemessenen Handelns. Hierbei geht es um die Beziehungen zwischen den Forschenden und den Teilnehmenden an Studien, der Forschung mit vulnerablen Gruppen, der Transparenz der Forschung sowie die Abschätzung der Folgewirkungen von Forschungsvorhaben. Ziel forschungsethischer Normen und Regelungen ist die Anleitung zu einem Handeln, das Schädigungen von Einzelnen, Gruppen, Organisationen oder ganzen Gesellschaften durch Forschung möglichst vermeidet und gleichzeitig Forschungsfreiheit gewährleistet. Durch neue technologische Entwicklungen, Anforderungen von forschungsfördernden Einrichtungen und wissenschaftlichen Zeitschriften an die Zugänglichkeit von Forschungsdaten ergeben sich dabei neue Herausforderungen für eine forschungsethisch reflektierte Forschung.
In der 7. Berufungsperiode setzt der RatSWD daher eine Arbeitsgruppe zum Thema Forschungsethik ein, die auf den Aktivitäten des RatSWD zum Thema Forschungsethik in den vergangen Berufungsperioden aufbaut. Ziel ist es einerseits, auf der Basis von systematischen Bedarfsermittlungen konkrete Empfehlungen und Handreichungen für den Aufbau und die Arbeit von lokalen Ethikkommissionen zu erarbeiten; andererseits sollen die Rahmenbedingungen zur langfristigen Etablierung eines dezidierten Austauschforums zum Thema Forschungsethik adressiert werden.
- Format: AG mit RatSWD Mitgliedern der 7. Berufungsperiode (2020-2023) und externen Mitgliedern
- Ziel: Konsultation von Stakeholdern, Erarbeitung von Empfehlungen und Handreichungen z.B. mit Beispiel-FAQs oder Muster für standardisierte Geschäftsordnungen; Antragstellung für die Etablierung nachhaltiger Austauschstrukturen
- Output: Veröffentlichung der Empfehlungen des RatSWD im Rahmen der RatSWD Output Series
- Start: Herbst 2020, Abschluss: 2023
Ergebnisse / Publikationen
- RatSWD (Rat für Sozial- und Wirtschaftsdaten). (2023). Handreichung „Umgang mit der Kenntnisnahme von Straftaten im Rahmen der Durchführung von Forschungsvorhaben„: Erstellt von Max Tauschhuber, Dr. Paul Vogel und Prof. Dr. Dr. Eric Hilgendorf (Output Series, 7. Berufungsperiode Nr. 1). Berlin.
- Schaar, K. (2022). Qualitätsfaktor Forschungsethik: Ethische Reflexion schränkt Wissenschaft nicht (nur) ein, sondern hilft, sie zu verbessern. WZB-Nachrichten(4/22), 39–42.
- Zusammenstellung und Veröffentlichung der Webseite „Best-Practice Forschungsethik“, Juni 2022
- Strobel, A., Zeiler, A., & Schaar, K. (2022). Der Stand der Dinge zur forschungsethischen Begutachtung in den Geistes- und Sozialwissenschaften. RatSWD Working Paper 278
Presse und Neuigkeiten
- Pressemitteilung 07.02.2023: Neue RatSWD-Handreichung zur Kenntnisnahme von Straftaten: Forschende zwischen Schweige- und Offenbarungspflicht
- Neuigkeit 21.12.2022: Beitrag in WZB-Mitteilungen Dezember 2022: Qualitätsfaktor Forschungsethik
- Pressemitteilung 29.06.2022: RatSWD stellt Portal „Best-Practice Forschungsethik“ online
- Neuigkeit 02.03.2022: Hoher Bedarf an forschungsethischer Begutachtung und Unterstützung bei Forschenden
- Neuigkeit 24.01.2022: Coffee Lecture zu Forschungsethik und QualidataNet
- Neuigkeit 18.03.2021: Forschungsethik ausbauen: Welche Unterstützungsangebote werden benötigt?
- Pressemitteilung 18.02.2021: RatSWD fordert Sicherung der Vertraulichkeit von Forschungsdaten