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Versorgung und Unterstützung in der SARS-CoV-2-Pandemie (VERSUS-CORONA)

Goethe-Universität Frankfurt am Main, Institut für Sozialforschung

Welche Auswirkungen zeigt die aktuelle Krise auf produktive und reproduktive Tätigkeiten? Eine Studie des Forschungsverbundes Sozial- und Kulturwissenschaftliche Forschungsprojekte zu Corona an der Goethe-Universität Frankfurt a. M.

  • Disziplin: Sozial, Wirtschaft
  • Forschungsmethode: Mixed Methods
  • Forschungsdesign: Primärerhebung, Offene Befragung (selbstselektiert)
  • Erhebungsstatus: Erhebung abgeschlossen

Ziele der Studie

Seit Anfang des Jahres breitet sich SARS-CoV-2 auch in Europa rasant aus. Regierungen und Unternehmen reagieren mit Maßnahmen, die das Alltagsleben teils einschränken – etwa durch Ausgangsbeschränkungen, Schließungen von Kindergärten, Schulen und Geschäften oder die Begrenzung von Besuchszeiten in Pflegeheimen, teils unterstützen – etwa durch Kredite oder Geldleistungen. Die Folgen für Haushalte sind lebensphasenspezifisch verschieden: Sie reichen von aufgeschobenen Übergängen, wie bei vielen Abiturient_innen, bis hin zu Verdienstausfällen oder Kündigungen, erhöhten Fürsorgeverpflichtungen durch Homeoffice und Kinderbetreuung sowie hohem psychologischem Stress und Einsamkeit.

Vor diesem Hintergrund untersucht das Projekt, wie sich die Verbreitung des Virus und die damit zusammenhängenden Maßnahmen auf Alltagspraktiken, die Konfiguration von Versorgungsbeziehungen in Haushalten, sowie zeitliche, räumliche und interpersonale Relationen in Deutschland, Österreich und der Schweiz (DACH-Region) auswirken. Das Projekt zielt auf eine Exploration der täglichen Lebenssituationen und Versorgungsnetzwerke, die den Herausforderungen, die sich – insbesondere für Menschen in prekären Lebenslagen – aus der aktuellen Pandemie ergeben, Rechnung trägt.

Studiendesign/Umsetzung

Um sich diesen Fragen anzunähern, verfolgt das Projekt ein Mixed-Methods-Research Design (MMR) mit einer iterativen Sequenz aus qualitativen und quantitativen Elementen bestehend aus:

  • einer explorativen Vorstudie mit qualitativen episodischen Interviews
  • einer quantitativen Online-Erhebung
  • einer Versorgungstagebuchstudie und
  • Methoden der ethnografischen Feldforschung.

Die Studie basiert auf dem multi-skalaren Ansatz »Rekonfigurationen der Versorgung«, der das Zusammenspiel zwischen reproduktiven Ordnungen und situierten Praktiken in den Blick nimmt und somit die Analyse von politischen Ökonomien und Alltagsleben kombiniert. So kann analysiert werden, durch welche bekannten und innovativen Strategien Personen ihr materielles Überleben, ihren sozialen Status und ihre kulturelle Anerkennung in der gegenwärtigen Situation zu sichern suchen.