Die Qualität der Berichterstattung über den Ukrainekrieg
fög - Forschungszentrum Öffentlichkeit und Gesellschaft/Universität Zürich
Qualitative Studie des Forschungszentrum Öffentlichkeit und Gesellschaft und der Universität Zürich zu der Qualität der Berichterstattung über den Ukrainekrieg.
- Disziplin: Sozial
- Forschungsmethode: Qualitativ
- Forschungsdesign: Primärerhebung, Weitere Daten (z. B. Einzelinterview, Web Scraping, Laborwerte etc.)
- Erhebungsstatus: Open-Access-Publikation, Erhebung abgeschlossen, Ergebnisse veröffentlicht
Ziele der Studie
Da große kriegerische Auseinandersetzungen zu einem steigenden Bedürfnis nach Information und Orientierung führen, spielen Medien dabei eine wichtige Rolle. Sie operieren jedoch unter erschwerten Bedingungen, etwa weil der Zugang zu Informationen schwieriger ist, oder weil die Medien teilweise der Zensur unterworfen sind. Vor diesem Hintergrund untersucht diese Studie die Berichterstattung über den Ukrainekrieg in Schweizer Medien hinsichtlich verschiedener Qualitätsmerkmale.
Studiendesign/Umsetzung
Die vorliegende Studie kombiniert automatisierte und manuelle Inhaltsanalysen von Medienbeiträgen, die sich zentral mit dem Krieg in der Ukraine beschäftigen. Die Wissenschaftler konzentrieren sich auf Onlinemedien (n = 13) von drei verschiedenen Medientypen aus der Deutschschweiz und der Suisse romande. Zum ersten Typ gehören Abonnementsmedien, d. h. Newssites, die sich zu einem wichtigen Teil von Abonnement
Einnahmen finanzieren. Der zweite Typ umfasst den Newsbereich auf den Websites des öffentlich finanzierten Rundfunkanbieters SRG SSR, konkret srf.ch und rts.ch.
Beim dritten Typ Boulevard/Pendler wurden Onlinemedien untersucht, die sich in erster Linie durch Werbe einnahmen finanzieren. Alle untersuchten Medientitel gehören in
ihren Sprachregionen zu den reichweitestärksten Angeboten.
Die Beiträge wurden mittels Suchwörter ermittelt (*ukrain*). Daraus resultierte für die 13 untersuchten Medien eine Grundgesamtheit von 25’825 Beiträgen für den Zeitraum vom 1. Januar 2022 bis 31. Mai 2022. Für den Zeitraum vom 24. Februar 2022 bis 24. Mai 2022 wurde eine geschichtete Stichprobe mit jeweils 150 Beiträgen pro Medium (n = 1’950) gezogen und mittels manueller Inhaltsanalyse untersucht. Es wurden nur Beiträge analysiert, in denen der Krieg in der Ukraine oder dessen Auswirkungen zentral thematisiert wurden. Live Ticker und andere Ticker wurden nicht erfasst.