Sozialwissenschaftliche Forschungsdaten als historische Quellen. Welche Infrastrukturbedarfe hat die zeitgeschichtliche Forschung?
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Abstract
Der Beitrag stellt die Ergebnisse einer Bedarfsanalyse auf dem Feld der Zeitgeschichte vor, die im Rahmen des im Januar 2020 gestarteten DFG-Projektes „Sozialdaten als Quellen der Zeitgeschichte. Erstellung eines Rahmenkonzepts für eine Forschungsdateninfrastruktur in der zeithistorischen Forschung“ durchgeführt wurde.
Die Zeitgeschichte hat in den letzten zehn Jahren neue Forschungsthemen aufgegriffen, die die Erschließung und Auswertung in der Geschichtswissenschaft bisher selten genutzter sozialwissenschaftlicher Forschungsdaten auf die Tagesordnung der methodischen und konzeptionellen Debatten gesetzt haben. Neben den Beständen audio-visueller Medienarchive gehören dazu beispielsweise amtliche statistische Erhebungen oder Daten der zeitgenössischen sozialwissenschaftlichen Forschung. Der wissenschaftliche Wert dieser qualitativen und quantitativen Daten für die historische Forschung ist unbestritten und geht über die Zeitgeschichte hinaus. Zeithistoriker:innen nutzen Sozialdaten, um zeitgenössische Forschungsergebnisse der Sozialwissenschaften in historischer Perspektive kritisch zu prüfen und neue Fragen an die Daten zu stellen. Auf Basis umfangreicher Recherchen zeigt der Aufsatz, welche Herausforderungen Zeithistoriker:innen bei der Nachnutzung von sozialwissenschaftlich produzierten Daten bewältigen müssen und welche Bedarfe sich für eine zeithistorische Forschungsdateninfrastruktur daraus ergeben.