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Methodische Herausforderungen bei der Erfassung von Bildung und Ausbildung im Mikrozensus

Publikationsdetails

Autoren:
Bernhard Schimpl-Neimanns
Nummer:
221/2013

Zusammenfassung
In Bezug auf Bildung und Ausbildung werden in Deutschland durch die Bildungsberichte und auf europäischer Ebene mit der Europa 2020-Strategie der Europäischen Kommission und den Schwerpunktsetzungen des Europäischen Statistischen Programms 2013-2017 einige An-forderungen an das Erhebungsprogramm des Mikrozensus gestellt. Frühere Vergleiche der Ergebnisse des Mikrozensus und der Bildungsstatistik zum Schulbe-such wiesen auf einige Abweichungen hin. Die Fragen zum Schulbesuch wurden im Mikro-zensus 2008 und 2011 geändert. Um die Wirkungen dieser Änderungen zu untersuchen, wer-den Ergebnisse des Mikrozensus und der Bildungsstatistik für die Zeitpunkte bzw. Schuljahre 2007/2008, 2008/2009 und 2011/2012 verglichen. Für die Klärung von Fragen zur Datenqua-lität allgemeinbildender und beruflicher Ausbildungsabschlüsse werden Daten des Mikrozen-sus-Panels 2001-2004 genutzt. Die wiederholten Befragungen ermöglichen die Beurteilung der Antwortkonsistenz im Zeitverlauf. In Kombination mit der jeweiligen Erhebungsart und der Art der Beteiligung können – allerdings eingeschränkt – außerdem Mode- und Proxy-Effekte untersucht werden. Beim Schulbesuch sind die Differenzen zur Bildungsstatistik teilweise zurückgegangen, ins-gesamt gibt es aber noch beträchtliche Abweichungen. Diese hängen mit schwierigen, dem Alltagsverständnis nicht direkt entsprechenden Definitionen im Mikrozensus zusammen. Ins-besondere berufliche Abschlüsse weisen hohe Antwortinkonsistenzen auf. Insgesamt sind bei schriftlichen Befragungen die Antwortinkonsistenzen höher als bei persönlichen Interviews.

Schlagwörter: Antwortfehler, Datenqualität, Mixed-Mode-Befragungen, Proxy-Interviews, Panel, Mikrozensus, Bildungsstatistik.