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RatSWD Newsletter Nr. 52

September 2022

Liebe Leser:innen,

in den Sommermonaten war einiges los beim RatSWD: Mitte Juni wurde das Positionspapier zum Forschungsdatengesetz veröffentlicht. Bisherige Reaktionen darauf aus der Community unterstreichen die Dringlichkeit nach einem im Koalitionsvertrag vorgesehenen Forschungsdatengesetz. Dies bekräftigt der RatSWD auch in einer gemeinsamen Erklärung mit German U15.

Mit der Webseite Best Practice Forschungsethik bietet der RatSWD Forschenden, Studierenden und Ethikkommissionen seit Juni einen besonderen, disziplinübergreifenden Service und stößt damit auf breites Interesse.

Seit Juli steht ein weiteres Online-Angebot des RatSWD für Forschung und Praxis zur Verfügung: die Sammlung zu Ukraine-Studien.

KonsortSWD möchte mit den Network Development Grants sein Dienste-Portfolio ergänzen und stellt damit flexible Mittel zum Ausbau der Forschungsdateninfrastruktur in den Sozial-, Verhaltens-, Bildungs- und Wirtschaftswissenschaften bereit. Informationen zur Ausschreibung finden Sie weiter unten im Newsletter.

Merken Sie sich schon jetzt den 27.-28. März 2023 vor: An diesen Tagen findet die 9. Konferenz für Sozial- und Wirtschaftsdaten in Berlin statt. Die 9|KSWD steht unter dem Motto Daten. Politik. Zukunft. Die Konferenzwebseite mit ersten Informationen zum Programm ist bereits online, die Anmeldung ab sofort möglich.

Herzliche Grüße aus der RatSWD Geschäftsstelle


News

Neu in der Geschäftsstelle: Dorina Hackmann

Dorina Hackmann hat zum 1. Juli ihre Tätigkeit als Politikreferentin und stellvertretende Leitung in der RatSWD-Geschäftsstelle aufgenommen. Dorina Hackmann ist Sozialwissenschaftlerin mit Schwerpunkt auf Politikwissenschaft und bringt Erfahrung im Wissenschaftsmanagement mit. Zuvor war sie als Leitung des Büros der Geschäftsführung bei der Stiftung für Hochschulzulassung in Dortmund tätig und in dieser Rolle u.a. für die Gremienarbeit verantwortlich, weshalb sie im Bereich der Wissenschafts- und Bildungspolitik bereits vernetzt ist.

Dorina Hackmann betont: „Ich freue mich sehr, gemeinsam mit Ihnen die politische Arbeit des Rates auszubauen und so die Interessen der empirischen Wissenschaft und der Datenproduzenten in politischen Prozessen stärker einzubringen.“

RatSWD-Positionspapier zum Forschungsdatengesetz

Der Rat für Sozial- und Wirtschaftsdaten (RatSWD) hat am 15. Juni 2022 sein Positionspapier „Eckpunkte für ein Forschungsdatengesetz“ veröffentlicht. Der Rat fordert darin in erster Linie einen verbesserten Zugang der Wissenschaft zu Register- und Verwaltungsdaten sowie die Sicherung der Vertraulichkeit von Forschungsdaten.

RatSWD stellt Portal „Best-Practice Forschungsethik“ online

Der Rat für Sozial- und Wirtschaftsdaten (RatSWD) stellt mit der Website „Best-Practice Forschungsethik“ ein neues Serviceangebot für Nutzende aus Forschung, Studium und Lehre zur Verfügung. Die Website „Best-Practice Forschungsethik“ ist ein disziplinübergreifendes Angebot zum Thema Forschungsethik im Forschungsprozess mit dem Schwerpunkt auf sozialwissenschaftlicher Forschung, das dem hohen Bedarf an Informationen in diesem Bereich entgegenkommt.

Sammlung Ukraine-Studien

Die Arbeitsgruppe „Gesellschaftliche Krisen“ des RatSWD hat eine Übersicht aktueller Projekte zur Auswirkung des Ukraine-Kriegs auf die (deutsche) Gesellschaft sowie von Migrations- und Geflüchtetenstudien in diesem Kontext zusammengestellt. Dadurch soll Forschenden ein Überblick über derzeitige Initiativen verschafft und die gegenseitige Vernetzung gefördert werden.


Neues aus KonsortSWD

Network Development Grants

Mit den Network Development Grants möchte KonsortSWD sein Dienste-Portfolio weiter ergänzen. Wir sind dabei interessiert an Ideen aus allen Teilen unserer und anderer NFDI-Communities. Alle Interessent:innen sind eingeladen, sich auf diesen offenen Call for Proposals zu bewerben. Damit fördern wir Vorhaben, die die FAIRness von Daten verbessern, neue Methoden der Datenerhebung bzw. -extraktion oder -analyse erschließen oder die Nutzung der bestehenden Infrastruktur in den KonsortSWD Disziplinen erleichtern. Dafür stehen in den Jahren 2024 und 2025 etwa 700.000€ zur Verfügung. Die Ausschreibung läuft bis Januar 2023. Förderbeginn ist frühestens Oktober 2023.

Release des GermaParl-Korpus mit Plenardebatten des Deutschen Bundestages von 1949 bis 2021 für die Beta-Nutzung

Seit dem 23. Mai 2022 – dem Tag des Grundgesetzes – steht eine neue Version des GermaParl Korpus für die Beta-Nutzung zur Verfügung. Sie enthält Plenardebatten des Deutschen Bundestages von 1949 bis 2021. Das GermaParl Korpus wird unter der Leitung von Prof. Dr. Andreas Blätte in Zusammenarbeit mit Christoph Leonhardt an der Universität Duisburg-Essen entwickelt. Mit der Finanzierung durch Text+ und KonsortSWD im Rahmen der nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) wurde die zeitliche Erweiterung des bestehenden GermaParl-Korpus und die Integration von Schnittstellen zur Verlinkung des Korpus mit anderen Daten mitermöglicht.

GermaParl bietet vielfältige Analysemöglichkeiten der parlamentarischen Sprache, Themensetzung und Praktiken im Deutschen Bundestag. Das Korpus verfügt über umfassende linguistische Annotationen, ist reich an Metadaten und hat die Anforderungen der sozialwissenschaftlichen Forschung besonders im Blick. Insbesondere ist die Aufbereitung der Rohdaten reproduzierbar, so dass die Datenqualität sukzessive verbessert werden kann.

Interessierte Wissenschaftler*innen und Studierende können über die Website von Zenodo Zugang zu den Daten erhalten und als Beta-Nutzer*innen mit den Daten arbeiten. Während der Betaphase – und darüber hinaus – sind alle Nutzer*innen herzlich dazu eingeladen, Feedback zu den Daten und den dazugehörigen Tools zu geben, um die Qualität des Korpus zu sichern und verbleibende Fehler zu beseitigen. Im Rahmen eines Nutzer:innenworkshops konnte sich eine kleine Runde am 19. Juli 2022 intensiv zu den Erfahrungen bei der Arbeit mit dem Korpus austauschen und es konnten weitere technische Bedarfe in Erfahrung gebracht werden, um die Nutzer:innenfreundlichkeit der Ressource zu erhöhen. Nach dem Abschluss dieser Feedbackschleife im Herbst soll das Korpus der gesamten wissenschaftlichen Community Open Access über Zenodo zur Verfügung stehen. Mit der manuellen Qualitätskontrolle hat das Team von Solidaritätsdiskurse in Krisen (SOLDISK) an der Universität Hildesheim maßgeblich zur Qualität des Korpus beigetragen.

Eine Dateninfrastruktur für Gesellschaftswissenschaften. Unterstützung in der Arbeit mit Forschungsdaten durch KonsortSWD.

In einem aktuellen Beitrag finden Sie die bestehende Infrastruktur in den Gesellschaftswissenschaften und KonsortSWD erklärt.

Vortrags – und Diskussionsreihe: „Show&Tell – Social Media-Daten in der Forschungspraxis“

Die Vortragsreihe „Show&Tell“ widmete sich in drei Zoom-Sessions den Tools im Feld der Social Media-Forschung. Initiiert wurde die Reihe vom Arbeitskreis „Social Media-Daten“, der auf Initiative der NFDI4Culture, zusammen mit KonsortSWD und Text+ im Rahmen der NFDI ins Leben gerufen wurde. Ziel der Kooperationspartner ist es, einen Raum für interdisziplinäre Forschungsansätze zu schaffen, um über etablierte Forschungsansätze und Lehrmethoden zu diskutieren

In den Sessions stellten Forschende jeweils in kurzen Inputs Best-Practice Beispiele der Social Media-Forschung vor und beleuchteten in diesem Zuge nicht nur technische Möglichkeiten, sondern auch ethische und rechtliche Aspekte der Tools.

KonsortSWD fördert Workshops zur Übertragbarkeit des Standardisierten Datenmanagementplans (Stamp)

Mitarbeitende des Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation (DIPF), des Instituts zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) und des Leibniz-Instituts für Sozialwissenschaften (GESIS) veranstalteten im August zwei von KonsortSWD geförderte Workshops zur Übertragbarkeit des Standardisierten Datenmanagementplans für die empirische Bildungsforschung (Stamp).

Im ersten Workshop am 16. August 2022 wurde die Übertragbarkeit des Stamp auf andere sozialwissenschaftliche Disziplinen behandelt. Am 23. August 2022 befasste sich der zweite Workshop mit der Anwendbarkeit des Stamps in Disziplinen, die außerhalb der Sozialwissenschaften angesiedelt sind. Rund 50 Teilnehmende identifizierten im Rahmen der Workshops die Methodik, den genutzten Datentypus und die verwendete Fachsprache als zentrale Eckpunkte. Um die fach- und disziplinübergreifende Übertragbarkeit des Stamps zu ermöglichen, wurden diese Eckpunkte von den anwesenden Forschenden erörtert und eine standardisierte Vorlage für die Planung des Forschungsdatenmanagements vorgestellt.


Call for Papers

ZEW-ifo-Workshop

Am 24. und 25. November 2022 findet am ZEW Mannheim ein Workshop zum Thema „Big-Data-Analysen und neue Entwicklungen in Forschungsdatenzentren“ statt. Veranstaltet wird der Workshop vom IAB, dem ifo, dem ZEW sowie den zugehörigen Forschungsdatenzentren IAB-FDZ, EBDC (ifo) und ZEW-FDZ. Forschende sind dazu aufgerufen, ihre Papers bis zum 16. September 2022 einzureichen.


Veranstaltungshinweise

57. Jahrestagung der DGSMP und der DGMS
„Soziale Gesundheit neu denken: Herausforderungen für Sozialmedizin und medizinische Soziologie in der digitalen Spätmoderne“
07.-09. September 2022, Magdeburg

52. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs)
„View on | of science“
10.-15. September 2022, Hildesheim

RatSWD Session auf der VfS Jahrestagung 2022
„Forschung mit Big Data – Datenzugang und Forschungsdatenmanagement“
13. September 2022, 9.00-10.30 Uhr, Basel

KonsortSWD Vortrag auf der Statistische Woche 2022
„Open Data Format: ein offenes Datenformat für den Einsatz mit gängigen Statistikprogrammen“
20. September 2022, 17:35-18:00 Uhr, Münster

Sonderveranstaltungen auf dem 41. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Bielefeld

„Relevante Fragen – Relevante Daten. Unterstützung von KonsortSWD für die Nachnutzung von Forschungsdaten.“
27. September 2022, 13:00-14:00 Uhr

„Digitale Forschungsdaten – Datafizierung der Soziologie? Der KonsortSWD und seine Folgen.“
27. September 2022, 18:00-20:00 Uhr


 

Herausgeber
Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH
Projekt KonsortSWD
Reichpietschufer 50
10785 Berlin

Tel.: 030 25491-820
E-Mail: newsletter@ratswd.de

ISSN 1864-9831

Der Rat für Sozial- und Wirtschaftsdaten (RatSWD) berät die Bundesregierung und die Regierungen der Länder in Fragen der Erweiterung und Verbesserung der Forschungsdateninfrastruktur für die empirischen Sozial-, Wirtschafts- und Verhaltenswissenschaften. Der RatSWD ist Teil des Konsortiums „KonsortSWD“ in der Nationalen Forschungsdateninfrastuktur (NFDI).