Dateninfrastrukturen zur Erforschung gesellschaftlicher Krisenphänomene
Für Krisen relevante Daten und Erhebungsinstrumente leichter finden und nutzen
In Krisensituationen und Bedrohungslagen (Epidemien, Naturkatastrophen, innere und äußere Sicherheit) kommt den Ergebnissen sozialwissenschaftlicher Forschung eine zentrale Bedeutung zu. Daraus können gesellschaftliche Folgen und politische Handlungsbedarfe abgeleitet werden. Voraussetzung dafür sind qualitätsgeprüfte empirische Daten.
Um den wachsenden Bedarf an krisenrelevanten Daten zu adressieren, wird im Rahmen des KonsortSWD-Projektes „Vulnerabilität, Preparedness und Resilienz in Krisen – Dateninfrastrukturen zur Erforschung gesellschaftlicher Krisenphänomene“ eine Online-Informationsplattform aufgebaut und sukzessive erweitert. Diese führt strukturiert Datensätze, Datenportale und Repositorien aus verschiedenen Disziplinen sowie nicht-wissenschaftlichen Kontexten auf, die zur Erforschung gesellschaftlicher Krisen und Katastrophen nützlich sind. So können Forschende neben georeferenzierten Surveydaten weitere bedrohungs- und krisenrelevanten Informationen, wie Umwelt- und Klimadaten, Gesundheits- und epidemiologischen Daten, Wirtschaftsdaten, Daten des Bevölkerungsschutzes und der Notfallversorgung, Kriminalitätsstatistiken oder Unfall- und Versicherungsdaten ausfindig machen. Die Plattform umfasst verschiedene Dimensionen von Krisen, die einzelnen Einträge sind mit Metadaten versehen und durch Filter recherchierbar.
Darüber hinaus wird eine Sammlung von Erhebungsinstrumenten zu den Themen Vulnerabilität, Preparedness und Resilienz von Individuen, Haushalten und sozialen Strukturen angelegt, die bei der Fragebogenentwicklung für Bevölkerungsbefragungen verwendet werden kann. Dadurch wird ein data pooling sowie eine Vergleichbarkeit von Ergebnissen über verschiedene Surveys hinweg ermöglicht.