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17
Jun
2024

RatSWD warnt vor drohender Entgelterhöhung bei Forschungsdatenzentren des statistischen Verbundes

Der Rat für Sozial- und Wirtschaftsdaten (RatSWD) äußert Besorgnis über die geplante Anpassung der Gebührenstruktur bei den Forschungsdatenzentren (FDZ) der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder. Der Wissenschaftliche Beratungskreis (WBK) der FDZ hatte auf eine geplante erhebliche Erhöhung der Gebühren für Daten und zugehörige Dienstleistungen hingewiesen.

Anlass für die Änderung der Gebührenstruktur ist das Verfehlen der festgelegten Refinanzierungsquoten durch die FDZ der Länder. Dies wird u. a. auf kontinuierlich steigende Kosten für die Datenbereitstellung bei seit 2011 konstanten Nutzungsentgelten zurückgeführt.

Die Lösung kann aus Sicht des RatSWD nicht in einer erheblichen Erhöhung der Kosten für die Datennutzenden bestehen, denn bereits jetzt stellen die Gebühren für die Datennutzung durch die Wissenschaft und insbesondere für kleinere und nicht finanzstarke Einrichtungen eine Hürde dar. Stattdessen sollte eine forschungsfreundliche Lösung in Zusammenarbeit mit der Wissenschaft, den Wissenschaftsressorts der Länder und den Dienstaufsichten der Statistischen Landesämter erarbeitet werden. Gleichfalls regt der RatSWD eine Diskussion über eine Erhöhung der Ressourcen für FDZ und für eine gesetzliche Verankerung der FDZ in den Statistischen Ämtern über das Forschungsdatengesetz an.

Die vollständige Stellungnahme steht auf der Webseite des RatSWD zum freien Download zur Verfügung. Link

 


Der Rat für Sozial- und Wirtschaftsdaten (RatSWD) berät seit 2004 die Bundesregierung und die Regierungen der Länder in Fragen der Forschungsdateninfrastruktur für die empirischen Sozial-, Verhaltens- und Wirtschaftswissenschaften. Im RatSWD arbeiten zehn durch Wahl legitimierte Vertreterinnen und Vertreter der sozial-, verhaltens- und wirtschaftswissenschaftlichen Fachdisziplinen mit zehn Vertreterinnen und Vertretern der Datenproduktion zusammen.

Der RatSWD ist Teil des Konsortiums für die Sozial-, Verhaltens-, Bildungs- und Wirtschaftswissenschaften (KonsortSWD) in der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI). Er versteht sich als institutionalisiertes Forum des Dialoges zwischen Wissenschaft und Datenproduzenten und erarbeitet Empfehlungen und Stellungnahmen. Dabei engagiert er sich für eine Infrastruktur, die der Wissenschaft einen breiten, flexiblen und sicheren Datenzugang ermöglicht. Diese Daten werden von staatlichen, wissenschaftsgetragenen und privatwirtschaftlichen Akteuren bereitgestellt. Derzeit hat der RatSWD 41 Forschungsdatenzentren akkreditiert und fördert deren Kooperation.