Bericht der Kommission Zukunft Statistik mit Beteiligung des RatSWD veröffentlicht
Die Kommission Zukunft Statistik (KomZS) wurde vom Statistischen Bundesamt eingesetzt, um ein Zielbild für die amtliche Statistik im Jahr 2030 zu entwerfen. Der Abschlussbericht dieses Projekts wurde nun veröffentlicht und enthält konkrete Handlungsempfehlungen. Die Vorsitzenden des Rates für Sozial- und Wirtschaftsdaten (RatSWD) sind Mitglieder der Kommission und somit Co-Autorinnen des Berichts.
Der Bericht der unabhängigen Kommission enthält dreizehn konkrete Empfehlungen an Politik, Akteure der Statistik und das Statistische Bundesamt. Die Analyse zeigt, dass die amtliche Statistik in Deutschland unter zeitgemäßen gesetzlichen Rahmenbedingungen und mit adäquaten Ressourcen wirksamer und effizienter werden kann. Gleichzeitig können Belastungen vermindert und Datenschutzinteressen gewahrt werden. Die Vorschläge der Kommission zielen auch darauf ab, dass mithilfe einer besseren Datengrundlage flexibler auf Krisensituationen reagiert werden kann.
Über einen Zeitraum von anderthalb Jahren hat sich die KomZS unter der Leitung von Prof. Dr. Walter Radermacher, ehemaliger Präsident des Statistischen Bundesamtes und Generaldirektor von Eurostat a.D., mit der Zukunft der amtlichen Statistik befasst. Das Gremium besteht aus Expert:innen unterschiedlicher wissenschaftlicher Disziplinen mit Bezug zur amtlichen Statistik, darunter Prof. Dr. Monika Jungbauer-Gans, Vorsitzende des RatSWD, und Prof. Dr. Kerstin Schneider, stellvertretende Vorsitzende des RatSWD sowie RatSWD Mitglied Dr. Daniel Vorgrimler als Gast.
„Die Ergebnisse der Kommission sind auch für die Arbeit des RatSWD sehr wichtig, da sie konkrete Handlungsempfehlungen an die Politik aufzeigen, wie die amtliche Statistik grundlegend modernisiert werden kann, aber gleichzeitig die Belange der Wissenschaft in diesem Prozess berücksichtigen. Insbesondere eine gesetzliche Verankerung des Forschungsauftrags der vom RatSWD akkreditierten Forschungsdatenzentren der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder begrüßen wir sehr“, so die Ratsvorsitzende Prof. Dr. Monika Jungbauer-Gans.
Der vollständige Bericht der KomZS ist unter folgendem Link abrufbar: https://www.destatis.de/DE/Ueber-uns/Leitung-Organisation/KomZS/abschlussbericht.html?nn=674878
Der Rat für Sozial- und Wirtschaftsdaten (RatSWD) berät seit 2004 die Bundesregierung und die Regierungen der Länder in Fragen der Forschungsdateninfrastruktur für die empirischen Sozial-, Verhaltens- und Wirtschaftswissenschaften. Im RatSWD arbeiten zehn durch Wahl legitimierte Vertreterinnen und Vertreter der sozial-, verhaltens- und wirtschaftswissenschaftlichen Fachdisziplinen mit zehn Vertreterinnen und Vertretern der Datenproduktion zusammen.
Der RatSWD ist Teil des Konsortiums für die Sozial-, Verhaltens-, Bildungs- und Wirtschaftswissenschaften (KonsortSWD) in der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI). Er versteht sich als institutionalisiertes Forum des Dialoges zwischen Wissenschaft und Datenproduzenten und erarbeitet Empfehlungen und Stellungnahmen. Dabei engagiert er sich für eine Infrastruktur, die der Wissenschaft einen breiten, flexiblen und sicheren Datenzugang ermöglicht. Diese Daten werden von staatlichen, wissenschaftsgetragenen und privatwirtschaftlichen Akteuren bereitgestellt. Derzeit hat der RatSWD 41 Forschungsdatenzentren akkreditiert und fördert deren Kooperation.