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18
Jun
2015

Ergebnisse der 39. Sitzung des RatSWD: Internationale Zusammenarbeit stärken und den Zugang zu Gesundheits- und Migrationsdaten erschließen

Am 11. und 12. Juni 2015 hat sich der Rat für Sozial- und Wirtschaftsdaten (RatSWD) zu seiner 39. Sitzung in Berlin getroffen. Die strategische Ausrichtung seiner internationalen Zusammenarbeit wurde diskutiert und festgelegt. Darüber hinaus war der Zugang zu Gesundheits- und Migrationsdaten für die Wissenschaft Schwerpunkt der Sitzung.

Ausgehend vom Europäischen Forschungsraum und der zunehmenden Internationalisierung von wissenschaftlichen Projekten besteht derzeit ein großer Bedarf an koordinierter Zusammenarbeit und Harmonisierung zwischen den beteiligten Akteuren. Der RatSWD hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese Prozesse aktiv mitzugestalten: Intensiviert werden soll insbesondere die Zusammenarbeit mit anderen nationalen Datenforen, wie zum Beispiel dem UK Data Forum, sowie weiteren internationalen Stakeholdern. Neben der strategischen Abstimmung untereinander ist die gemeinsame Begleitung europäischer und internationaler Politiken, wie zum Beispiel des Trilogs zur Europäischen Datenschutzgrundverordnung, Ziel der geplanten Kooperation.

Als erste deutsche Organisation ist der RatSWD seit Februar 2015 institutionelles Mitglied der international und interdisziplinär ausgerichteten Research Data Alliance (RDA). Um die Vernetzung zwischen der RDA und bestehenden internationalen Initiativen zu fördern, ist der RatSWD auf dem nächsten europäischen Plenary-Treffen der RDA in Paris (23.–25. September 2015) präsent.

Im Rahmen der Sitzung hat der RatSWD den Austausch mit der Nationalen Kohorte (NaKo) fortgesetzt. Der RatSWD begrüßt den in Aussicht gestellten Datenzugang für die Wissenschaft. Dadurch wird ein großes Potenzial für die empirische Forschung eröffnet – auch in den Sozial-, Verhaltens- und Wirtschaftswissenschaften.

Mit der Arbeitsgruppe „Erhebung und Nutzung von Sekundärdaten“ (AGENS) hat der RatSWD zudem einen weiteren starken Partner gefunden, um den wissenschaftlichen Zugang zu Gesundheits- und Versorgungsdaten zu fördern. Er unterstützt die Anliegen der AGENS wie auch der TMF (Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte medizinische Forschung) den Zugang zu den Daten der Krankenkassen im Rahmen strenger Datenschutzvorgaben zu erleichtern. Eine enge Kooperation zwischen der AGENS und dem RatSWD wurde verabredet.

Auch mit Vertreterinnen des Forschungszentrums im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) ist der RatSWD auf seiner Sitzung in Austausch getreten. Der RatSWD wertschätzt den Datenbestand des Forschungszentrums und dessen wissenschaftliche Leistung ausdrücklich. Angesichts der aktuellen Flüchtlingsdebatte sind empirisch-fundierte, wissenschaftliche Untersuchungen notwendiger denn je. Dem RatSWD ist es daher wichtig, dass der Datenzugang für die Forschung in diesem Bereich bestmöglich umgesetzt wird. Gemeinsam mit dem Bundesamt möchte er die Möglichkeit zur wissenschaftlichen Analyse der Migrationsdaten auch für externe Forschende verbessern.

Die nächste Sitzung des RatSWD wird am 3. und 4. Dezember 2015 in Nürnberg stattfinden.

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