Zum Hauptinhalt
04
Apr.
2012

Übergabe des Endberichts der AG „Georeferenzierung von Daten“ des RatSWD an die Bundesregierung

Umfangreicher Endbericht mit Empfehlungen, Forderungen und Lösungsansätzen zur wissenschaftlichen Nutzung von Geodaten an das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und das Bundesministerium des Innern (BMI) übergeben.

Übergabe des Endberichts der AG Georeferenzierung von Daten des RatSWD an die Bundesregierung
v. l. n. r.: J. Hahlen, C. Rogall-Grothe, C. Quennet-Thielen, G. Wagner

Am Montag, den 02.04.2012, 15:00 Uhr wurde der Endbericht an Frau Staatssekretärin Quennet-Thielen (BMBF) und an Frau Staatssekretärin Rogall-Grothe (BMI), im Beisein mehrerer Mitglieder des RatSWD und der AG „Georeferenzierung von Daten“, übergeben.

Moderne wissenschaftliche Politikberatung kommt ohne Geodaten nicht aus. Hierbei geht es um qualitativ hochwertige und vergleichbare Geodaten in Form von Geobasisdaten und Geofachdaten, die sowohl Grundlage jeden Verwaltungshandeln als auch erklärende (Hintergrund)Variable in statistischen Berechnungen sind, mit denen sich raumbezogene Prognosen und Kausalitäten, z.B. zum Ausbau des Bildungswesens, zur Evaluierung von Arbeitsmarktmaßnahmen, zur Nahverkehrs-, Straßen- und Bauleitplanung oder zum Aufbau einer Infrastruktur mit regenerativer Energie, erstellen und Folgen ableiten lassen.
Hohe Kosten und komplizierte Lizenzregeln behindern aber die wissenschaftlich Nutzung von Geodaten. Hinzu kommen Unsicherheiten, ob und wie ein ausreichender Schutz der personenbezogenen Daten bei der Georeferenzierung gewährleistet werden kann.

Mit dem Bericht präsentiert die AG deshalb einen umfangreichen Forderungskatalog, adressiert an Politik, Wirtschaft und Verwaltung, wie die Nutzbarmachung, Verwendbarkeit und Archivierung von Geodaten – speziell für die Wissenschaft, aber auch für Wirtschaft und Verwaltung – entscheidend verbessert werden sollte.

Das soeben von Bundestag und Bundesrat verabschiedete Bundesgeoreferenzdatengesetz geht dabei in die richtige Richtung, in dem es auf Bundesebene die Voraussetzungen für eine Harmonisierung von Geodaten und deren Bereitstellung durch das schon länger geltende Geodatenzugangsgesetz schafft.

Zu dem stetig wachsenden und nicht mehr überschaubaren Bestand an Geodaten muss Transparenz geschaffen werden, um privaten Nutzern, Behörden und Wissenschaftlern offenzulegen, wo welche Geodaten wie verfügbar sind.
Bundesstatistikgesetz und Bundesdatenschutzgesetz sollten zur Verwirklichung der geforderten Verbesserungen noch in dieser Wahlperiode angepasst werden. Es braucht dringend bundesweite, vernetzte und harmonisierte Lösungen, um die Bedarfe von Wissenschaft und Forschung nach Geodaten zu erfüllen.