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12
Apr
2022

Neue Impulse für die KonsortSWD-Community

KonsortSWD diskutiert bei seiner ersten Community Conference über Dienste und aktuelle Themen rund um Forschungsdateninfrastruktur. Ein Schwerpunkt war die Präregistrierung

Forschungsdatenmanagement (FDM) ist nicht nur ein Wort mit ganzen 25 Zeichen, sondern ein Thema mit vielen spannenden Seiten. Einige, die für Forschende in den Sozial-, Bildungs-, Verhaltens- und Wirtschaftswissenschaften besonders interessant sind, waren Gegenstand der Community Conference „Forschungsdaten. Mit Euch. Denken.“ von KonsortSWD am 7. April 2022. Die virtuelle Veranstaltung mit 80 Teilnehmenden war darauf ausgelegt, aktuelle Informationen über bei KonsortSWD entstehende Angebote, vorzustellen. Daneben war ein wesentliches Ziel, den Austausch mit Forschenden und Kolleg:innen aus den vom RatSWD akkreditierten Forschungsdatenzentren (FDZ) und FDM-Professionals – z.B. aus den Beratungsstellen der Hochschulen – fortzusetzen.

In der ersten Stunde der Veranstaltung wurden fünf Angebote – Dienste ebenso wie Beratungsangebote – vorgestellt. Den Auftakt machte Ranjit Singh (GESIS), der erläuterte wie QuestionLink das nachträgliche Zusammenspielen von Daten aus verschiedenen Erhebungen zu wichtigen Fragen ermöglicht. CODI, ein KI-unterstütztes Tool zur Vercodung offener Antworten aus Umfragen erläuterte Daniel Fuß (LIfBi) in seinem Vortrag. Mit QualidataNet präsentierten Kati Mozygemba und Jan-Ocko Heuer (Qualiservice, Uni Bremen) im Anschluss ein integriertes Dienstebündel für das FDM qualitativer Daten. Brigitte Mathiak (GESIS) fasste – v.a. gerichtet an FDZ und andere Betreiberinnen von Repositorien – Empfehlungen zur besseren Auffindbarkeit dieser Daten in allgemeinen Suchmaschinen zusammen. Auf großes Interesse im anschließenden Service-Stopp, der Gelegenheit für Rückfragen an die Service-Verantwortlichen bot, stieß die Vorstellung eines offenen Daten- und Metadatenformates durch Claudia Saalbach (SOEP-DIW).

Im Nachmittagsteil standen zunächst zwei Angebote rund um die Präregistrierung von Daten und Analysen im Mittelpunkt. Die Konferenzteilnehmenden erfuhren von Stefanie Müller (ZPID) über PreReg, ein Angebot zur Vorabregistrierung von Erhebungen und Analysedesigns und von Hannah Bucher (GESIS) über die Preregistration Challenge der Deutschen Wahlstudie (GLES). Im Anschluss stellte Bernhard Miller (GESIS) einige Thesen zum gesamten Themenkomplex vor. In der Diskussion zeigte sich, dass Präregistierung außerhalb der Psychologie in den KonsortSWD noch nicht breit bekannt ist. Herausforderungen wurden insbesondere für Daten identifiziert, die nicht eigens für eine neue Studie erhoben werden, sondern bereits zur Sekundärnutzug vorliegen. So zeigte die Aussprache auch, dass viele Fragen, die beim Thema Präregistrierung aufkommen mindestens ebenso viel mit Forschungskultur zu tun haben wie mit FDM.

Jens Ambrasat (DZHW) stellte im letzten Teil der Veranstaltung Daten zum Datenteilen vor. Anhand der DZHW Wissenschaftsbefragung gab er Befunde zu Einstellungen zu und dem Umgang mit OpenScience im Allgemeinen wieder. Dabei traten interessante Unterschiede zwischen verschiedenen Wissenschaftsbereichen sowie zwischen den unterschiedlichen Datentypen zu Tage. So verdeutlichte der Abschluss der Konferenz, dass mit Blick auf Gründe, Daten nicht zu teilen, oft auf Hindernisse verwiesen wird, die sowohl in fehlenden Unterstützungsangeboten als auch in fehlenden Anreizen liegen können.

Dass KonsortSWD mit der Community Conference dem Bedarf nach Information und Austausch gerecht wurde und die Diskussion weitergehen wird, zeigen die anhaltende Nachfrage nach den Materialien und nicht zuletzt z.B. dieses Feedback: „Danke nochmal für die sehr gute Community Conference. Das war eine tagesfüllende Veranstaltung, die sich in jeglicher Hinsicht gelohnt hat.“

Programm und Präsentationen